Das choronymische Mikrosystem des Rumänischen. Eine historische Darstellung
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Im Rahmen des durch die rumänische Regierung finanzierten Projekts EHR («Etno-horonimia românească» – «Rumänische Ethnochoronymie») habe ich aus den Dokumenten verschiedener Epochen ausreichendes Material gesammelt, dessen lexikographische Betrachtung es mir erlaubt, ein relativ klares Bild über die Dynamik der rumänischen Choronymie zu bekommen. Es handelt sich im Wesentlichen um die Tatsache, dass in der Geschichte der rumänischen Sprache für die Ländernamen zwei verschiedene Benennungsverfahren koexistierten. In der ersten Periode der rumänischen Schriftsprache (16 .- 18. Jhd.) dominierten neben den intern geschaffenen Formen wie 'Ţara Românească', 'Crăia Leşească', 'Împărăţia Grecească', 'Ţara Moscalului' oder 'Moschicească' die gelehrten Einflüsse des Griechischen ('Ispaníia', 'Italíia', 'Dachíia') bzw. Altkirchenslawischen ('Râm'). Für die moderne rumänische Literatursprache (19. - 20. Jhd.) ist das latino-romanische Muster entscheidend geworden: 'Spánia', 'Itália', 'Roma', 'Rúsia' usw. Die etymologischen und stilistischen Interferenzen zwischen den historischen Varietäten der rumänischen Choronymie werden ausführlich erforscht und systematisch dargestellt.