Gutmann und Bonhomme: Ein durchsichtiger, aber schwer zu deutender Name
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Die meisten Interpreten der Flurnamen dt 'Gutmann' gehen von mittelhochdeutschen Bildungen wie 'guotliutehus' ‹Leproserium› und 'feldsiech' ‹Aussätziger› aus und schliessen daraus, dass das Kompositum 'guotman' ‹guter Mann› als Flurname den Aufenthaltsort eines aus der menschlichen Gemeinschaft ausgestossenen Leprakranken bedeuten müsse. Dieser Rückschluss aus einem Kollektiv– auf einen Individualbegriff ist unstatthaft und falsch. Stattdessen ergibt der Augenschein in unserem Untersuchungsgebiet, dass damit besonders markante Grenzsteine bezeichnet wurden. Im Französischen wird 'Bonhomme' seit Jahrhunderten für steinere Wegmarken in den Bergen verwendet, jedoch wurde auch in Frankreich die falsche Deutung aus dem Deutschen übernommen und verbreitet.